Programm

Begrüßung

Norbert Aumann,
Geschäftsführer der Otto Bock HealthCare Deutschland GmbH

Hubertus Lasthaus,
Vorstandsvorsitzender Qualitätsverbund Hilfsmittel e.V. (QVH)
Anlässlich des Weltqualitätstages hat der QVH am 14.11.2013 zum 2. Qualitätsforum in das Otto Bock Science Center in Berlin eingeladen. Teilnehmer aus den verschiedensten Institutionen der Branche haben die Chance genutzt, viele Impulse aus unterschiedlichen Perspektiven zum Thema – „Qualitätswettberwerb in der Hilfsmittelversorgung – Traum oder Wirklichkeit?“ – mit zunehmen und aktiv mit zu diskutieren.

Bilder vom Qualitätsforum 2013

Copyright Peter-Paul Weiler, www.berlin-event-foto.de Tel. +49 1577 4720112 / Veröffentlichung und Verwendung nur mit Autorenangabe / Die Veröffentlichung ist erlaubt, sofern der Fotograf genannt wird.

Mit dem Zitat von Michael Sonntag – „Die Freude über gute Qualität hält länger an, als die über einen günstigen Preis.“ – eröffnete Herr Aumann, Geschäftsführer Otto Bock HealthCare Deutschland GmbH und QVH Vorstand, die Veranstaltung. Er setzte sich mit der Frage auseinander, was Qualität eigentlich ist und machte deutlich, dass es unterschiedliche Sichweisen gibt, aus der Qualität betrachtet werden kann. Entscheidend für Ihn ist jedoch die Sichtweise des Kunden. „Es kommt nicht darauf an, was die Leistungserbringer für sich definieren, sondern, was die Leistungsempfänger erwarten!“, so Aumann.

Der Vorstandsvorsitzende des QVH, Hubertus Lasthaus, machte deutlich, dass es in Verträgen und anderen Unterlagen viele Beschreibungen von Qualitätsanforderungen gibt. „Fraglich ist jedoch, in welchem Maß diese Anforderungen auch eingehalten werden“, so Lasthaus. Für die Patienten ist das „eine nicht hinnehmbare Situation“. Daher vertritt der QVH die Auffassung, dass Versorgungsqualität transparent und messbar sein muss. Die vom QVH formulierten Qualitätsstandards und das Gütesiegel sind keine Alternative zur ISO Zertifizierung, sondern beschreiben für den Patienten relevante Anforderungen. Wenn es um die Beschreibung von Versorgungsqualität geht, muss der Patienten im Vordergrund stehen. Entscheidend bei allen Bemühungen Versorgungsqualität zu beschreiben, ist das was tatsächlich beim Patienten ankommt.

Herr Franz Knieps, Vorstand des BKK-Dachverbandes, gab den Teilnehmern einen spannenden Überblick über „Herausforderungen und Handlungsfelder der künftigen Versorgungspolitik“. Aus seiner Sicht sollte das System nicht grundsätzlich geändert werden. „Die große Reform, die alles löst, gibt es nicht“, so Knieps. Jedoch hat er eine Fülle von Verbesserungsmöglichkeiten benannt, z.B. Reform der Pflegeversicherung, Verbesserung des Entlassungsmangements. Nach Auffassung von Herrn Knieps muss es zukünftig auch eine „Neubestimmung des Verhältnisses von Kollektiv- und Selektivverträgen“ geben. Er ging darauf ein, dass es viele Produkte gibt, die eine konkrete Behinderung ausgleichen aber auch einen enormen Zugewinn an Lebensqualität mit sich bringen.

Doch hier hat ein Wandel stattgefunden, den das Produkt allein reicht nicht mehr aus, die Dienstleistung und der Service dazu wird zunehmend wichtiger. „Stimmt die Versorgungsqualität auf dem Markt?“, fragte der Vorstandsvorsitzende der KKH, Ingo Kailuweit, gleich zu Beginn seines Vortrages. Er ging auf die Rahmenbedingungen ein, wie eine dauerhaft bezahlbare Versorgung sichergestellt werden kann und wie die Zusammenarbeit der Akteure aussieht. Er stellte fest, dass es keinen offenen Austausch der Akteure über Mängel und Probleme in der Versorgung gibt. „Zukünftig muss mehr gemeinsam nach Lösungen gesucht werden“, so Kailuweit. Das Thema Ausschreibungen wurde auch kontrovers diskutiert. Nach Ansicht des Vorstansdsvorsitzenden gehe es bei Ausschreibungen um die Definition des Preises und nicht um die Definition der Qualität. Kailuweit stellte klar, dass „Dumpingpreise nicht die Zielsetzung der KKH sind.“ “ Darüber hinaus ist im Rahmen der Ausschreibung auch die Servicequalität genau zu beschreiben“, so Kailuweit weiter. In seinem Fazit kommt er zur Schlussfolgerung, „Für eine weitere Verbesserung müssen die Rahmenbedingungen so angepasst werden, dass sie sich am Nutzen für den Versicherten ausrichten.“

„Der Hilfsmittelmarkt auf dem Weg zum Murks?, war die zentrale Frage des Vortrages von Herrn Gerd Boerger, Vorstandssprecher Sanitätshaus Aktuell AG, die mit einem klaren und eindeutigen „NEIN“ beantwortet worden ist. In seinem Vortrag arbeitete Herr Boerger heraus, wie die Einzelnen an der Hilfsmittelversorgung Beteiligten unter dem „Diktat der knappen Kassen“ zusammenwirken. Das Rezept wird weiterhin „Kern unseres Denkens“ sein. Nach Auffassung von Boerger ist „der Stellenwert der Kasse erheblich zurückgegangen, der Stellenwert des Patienten mutiert zu einem selbst zahlenden Kunden, der Stellenwert des Rezeptes, als Botschaft einer Nachfrage, wird noch bedeutender!“ Im Folgenden stellt er die Komplexität des Systems dar und zieht einen Vergleich der Qualitätsanforderung aus dem Jahr 1998 und heute. Ob alle beschriebenen Anforderungen immer erfüllt werden, bezweifelt er. Daher plädiert er für tragfähge Verträge mit marktgerechten Inhalten, die kooperativ entwickelt werden.

Reformperspektiven für ein effizientes Gesundheitswesen: Am Patienten orientieren, Fehlanreize verhindern
Franz Knieps, Vorstand BKK Dachverband e.V.

Qualitätswettbewerb in der Hilfsmittelversorgung – Chancen und Risiken aus Sicht der Krankenversicherung
Ingo Kailuweit, Vorsitzender des Vorstandes der KKH

Der Hilfsmittelmarkt auf dem Weg zum Murks?
Gerd Boerger, Vorstandssprecher Sanitätshaus Aktuell AG

Vortrag KKH: Qualitätswettbewerb in der Hilfsmittelversorgung – Chancen und Risiken aus Sicht der Krankenversicherung

PM: Qualitätsverbund Hilfsmittel e.V. (QVH) lädt zum Qualitätsforum 2013 ein

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